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>>Fiebertraum<<

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Tamamo

Tamamo
Admin

Ein dröhnendes Rauschen betäubte meine Ohren und ein bohrender Schmerz trübte meinen Blick. Dennoch erkannte ich die besorgte Stimme meines jungen Herren, unmittelbar neben meinem gelähmten Körper, und auch das warme Grau seiner Augen, welche mich so gramvoll musterten. Er bedachte mich mit aufmunternden Worten und ich versuchte diese mit einem flüchtigen Kopfnicken zu erwidern, obgleich ich kaum etwas verstand. Ein zögerliches Lächeln huschte über meine Lippen, als er mir das Haar von der Stirn strich, bevor er sich mühselig erhob, um mir ein wenig Ruhe zu gönnen. Ich sah ihm einen Augenblick lang hinterher, musterte den zerknirschten Ausdruck auf seinem sonst so unbekümmerten Antlitz und auch seine Hand, dessen Finger zögerlich die stählerne Schulter des Fullmetal Alchemists berührten. Es schien, als flüstere er diesem einige Worte zu, woraufhin sie den Raum verließen.

Ich atmete angestrengt ein, spürte wie ein stechender Schmerz sogleich meinen Körper durchfuhr. Ohne den Prinzen an meiner Seite, waren diese Schmerzen allgegenwärtig. Meine Hand tastete langsam den blutverschmierten Verband entlang, welcher meine linke Schulter dürftig bedeckte. Meine Berührungen spürte ich kaum, ein leichter Druck auf meiner Haut. Sonst nichts. Das Brennen, das sich durch meine Muskeln und Knochen fraß aber, war nun schlimmer noch, als vor ein paar Stunden. Langsam drehte ich den Blick nach links, öffnete meine schwerfälligen Lider und erblickte die Lache meines eigenen Blutes, die das dreckige Laken, auf dem ich lag, in ein tiefes Rot getaucht hatte. Augenblicklich schossen mir brennendheiße Tränen in die Augen.
Er war fort. Er war wirklich fort...! Ich hatte Schmerzen. Mein linker Arm brannte, als stünde er in Flammen. Doch er war fort! Ein klagendes Stöhnen verließ meine Lippen und Tränen rannen meine Schläfen hinunter.

>>Junger Herr...<<, keuchte ich mit dumpfer Stimme.

Doch in diesem Moment verschwamm das bereits undeutliche Bild vor meinen Augen nur noch mehr, schwärzte sich unaufhaltsam und alles was mich zu umgeben schien, klang so unscheinbar fern und unerreichbar. Es war, als sei ich gefangen! Gefangen in einem Meer aus nichts und wieder nichts. Mein Körper war taub, meine Augen blind und meine Stimme verstummt. Doch da...! Was war das? Ein kühler Wind streifte meine nackten Schultern. Es roch nach Blumen. Zuerst atmete ich tief durch; spürte, wie die Hitze, welche noch wenige Augenblicke zuvor meinen Körper zu zerbersten drohte, langsam verschwand und meine Schmerzen abklungen.

Schließlich hielt ich gebannt den Atem an und traute mich, meine Augen zu öffnen. Doch noch immer war es finster. Vorsichtig blinzelte ich durch die Dunkelheit hindurch und glaubte einen schmalen Lichtstrahl zu erkennen, welcher sich vertikal am Horizont erhob. Als ich einen Schritt auf ihn zugehen wollte, verlor ich beinahe den Halt und stürzte – ein ausfallender Schritt jedoch rettete mich. Erschrocken erhob ich mich, noch etwas wackelig auf den Beinen. Es war noch immer so dunkel. Meine Augen schienen sich nicht an die Dunkelheit gewöhnen zu wollen, vermochten nicht auch nur ein Detail dieses Ortes, an dem ich mich nun befand, zu erkennen.

Behutsam schlüpfte ich aus meinen unbequem hohen Schuhen und ließ sie zurück, während ich schleichend einen Fuß nach dem anderen auf den weichen Teppichboden setzte, um dem lockenden Lichtstrahl immer näherzukommen. Und je näher ich ihm aber kam, desto heller schien es zu werden. So erkannte ich nach und nach weiße Mamorwände, welche sich zu meiner Linken und Rechten erstreckten. Der Boden war mit einem samtenen, rosenroten Teppich ausgelegt und von der Decke hingen kristalliene, jedoch erloschene, Kronenleuchter. Mein Blick streifte durch den ganzen Raum. Nein, es war ein Korridor. Ein schier endloser Korridor.

Ich konnte spüren, wie mein Herz vor Erregung plötzlich wild gegen meine Brust schlug. Mein Atem ging schnell. Was mich hinter diesem pompösen Tor erwartete, ahnte ich nicht, als ich langsam meine Hand an den kühlen Stein legte und leicht dagegen drückte. Das einzige, was ich wirklich wusste, war, dass ich dieses Tor unbedingt öffnen musste. Jemand wartete dahinter auf mich. Das spürte ich. Jedoch stockte ich; hielt im aller letzten Moment inne und starrte meinen zitternden Leib entlang. Meine nackten Zehen lugten unter dem Saum eines langen, weißen Kleides hervor. Ich trug amestrische Kleidung. Als ich aber einschlief, da trug ich doch...?! Verwirrt schüttelte ich den Kopf. Um meine Gedanken zu kären, schloss ich meine Augen und atmete abermals tief ein. Mit beiden Händen tastete ich meinen Brustkorb ab und spürte mein Herz wild unter meiner linken Hand schlagen.

Meine Hände begannen zu beben. Tränen rannen mir die Wangen hinunter. Ich spürte unbändiges, wirres Pochen – unter meiner linken Handfläche! Zögerlich öffnete ich meine Augen; befürchtete in letzter Sekunde enttäuscht zu werden, doch dem war nicht so! Auf meiner Brust ruhend, erkannte ich meine linke Hand, eingewickelt in einen seidenen Handschuh, und bestückt mit einem, auffällig im fahlen Licht funkelnden, Ring. Ich warf ihm einen misstrauischen Blick zu, >>Was soll das?<<. In mir stieg ein gewisses Maß an Verwunderung auf, gemischt mit begründeter Irritation. Als ich mich dann aber weiter in diesem Korridor umsah, erkannte ich die undeutlichen Male des amestrischen Militärs in die weißen Wände gemeißelt und auf grobe Wandteppiche gestickt. Noch einmal wandte ich den Blick in das Dunkel, welches ich mit wenigen Schritten hinter mir gelassen hatte, entschied dann allerdings, meinem Drang, das Tor zu öffnen, nachzugeben.

So legte ich wiederholt beide Hände an den erkalteten Stein des Tores und drückte zaghaft dagegen, so dass es sich nur schwer öffnen ließ. Der schmale Strahl weißen Lichts nahm immer weiter an Masse zu und blendete mich zuesehends. Alles um mich herum verschwand in diesem Licht. Nur allmählich vermochte ich ihn zu erkennen – meinen Meister. Ein zufriedenes Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Wie unbekümmert er doch wirkte. Zwischen all dem reinen Weiß; zwischen all den wunderschönen blassen Blumen. Zwei Stuhlreihen bildeten einen Gang, der gleich zu einem steinernen Altar führte, vor dem der junge Herr wartete. Ich hatte gewusst, dass er wartete. Auf mich! Mit noch immer klopfendem Herzen ging ich zögerlich auf ihn zu. Er hatte... wirklich auf mich gewartet! Plötzlich fühlte ich mich so erleichtert – als sei all das Leid der letzten Monate in diesem fremden Land einfach von meinen Schultern gefallen.

>>Junger Herr!<<, rief ich ihm mit zittriger Stimme zu, doch er wandte sich lediglich erschrocken um.

Sein fragender Blick musterte mich ausführlich, >>Was tust du hier, Lan Fan?<<.

Was meinte er? Er hatte doch... auf mich gewartet?

>>Winry-San hatte doch erzählt, es brächte Unglück, wenn ich dein Kleid vor der Zeremonie sehe!<<, rief er mir zu und hielt sich schützend die Finger vor die Augen.

Was sollte das? Wie meinte er das? Welche Zeremonie? Irritiert begann ich wieder einen Fuß nach dem anderen auf den kühlen Boden aufzusetzen, langsam auf ihn zuzugehen. Doch kaum hatte ich meinen Herren erreicht, kaum hatte ich den Ärmel seiner weißen Robe berührt, legte sich ein weißlicher Dunst über diesen verwirrenden Ort und verschlang alles um uns herum. Stattdessen kündigte ein dunkles Raunen das nächste Unheil an. Als ich mich hastig umdrehte, um Prinz Ling zu erspähen, war hinter mit ein gigantisches, schwarzes Steintor aufgetaucht. Es prangte in völliger Leere.

Kaum hatte ich mich an das helle Licht um mich herum gewöhnt, merkte ich einen starken Ruck, der mich augenblicklich zu Boden riss. Mit dumpfem Ton schlug ich auf den Untergrund auf, die Augen vor Schmerz angestrengt zugekniffen. Was...? Unwissend öffnete ich die Augen und erblickte sogleich das gequälte Antlitz meines Prinzen. Er sah zu mir hinab, lächelte dann beinahe erleichtert.

>>Es geht dir gut.<<, bemerkte er heiser.

Ich versuchte mich ihm etwas entgegenzudrücken, seinen traurigen Blick mit einem ebenso erleichterten Lächeln, wie dem seinen, zu erwidern, doch seine stählernen Arme umschlangen mich und drückten mich fest zu Boden. Seine Klauen bohrten sich tief in mein Fleisch, als wollten sie mich um jeden Preis halten. Mit schmerzerfülltem Ausdruck auf dem Gesicht, sah ich zu ihm auf. Ich sah, dass sich seine Lippen bewegten, hörte auch seine Stimme nah an meinem Ohr..., doch ich verstand nicht eine Silbe seines wirren Gemurmels. Nur das hohle Knarren des Tores, welches hinter Prinz Lings wuchtigen Schultern förmlich verschwunden war, erreichte meine Ohren. Auch das Gelächter unschuldiger Kinder füllte mit einem Male diesen völlig leeren Raum.

Ich hatte keine Zeit darüber nachzudenken, wo ich mich befand, aus welchem unsinnigen Grund ich dort war und was dort eigentlich gerade geschah! Denn unzählige schwarze Hände griffen nach dem ergrauten Körper meines jungen Herren und zogen ihn unter all seinem Protest in die verschlingende Schwärze dieses seltsamen Tores. Noch nicht ganz hatten sich seine Klauen aus meinen Schultern gelöst, da sprang ich auf und hastete ihm hinterher.

>>LING!<<, schrie ich.

Mit ausgestreckten Armen folgte ich meinem Meister, doch stolperte ich immer wieder unbeholfen, bis ich mich schließlich in meinem Kleid verfing und unglücklich stürzte. Mit einem letzten Blick in die verzweifelten Augen meines jungen Herren, versank ich erneut in undurchdringlicher Finsternis. Einen kleinen Augenblick lang holte ich tief Luft. Veruchte mich einen Moment lang zu beruhigen. Und es wurde still. Augenbllicklich füllte sich mein Kopf mit bohrenden Fragen. Was sollte das alles? Was war passiert? Ich hatte keine Ahnung, keinen Anhaltspunkt. Lediglich ein verlorenes Gefühl, welches meinen Körper durchströmte.

Ein Druck stieg in mir auf – schnürte mir den Atem ab, tastete meinen ganzen Körper entlang. Schwer atmend schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf dieses unbekannte Gefühl. Es war, als streiften zwei Hände über meine nackte Haut, versuchten mich tiefer in das Dunkel zu ziehen. Verzweifelt um Luft ringend, wehrte ich mich gegen diesen unheilvollen Sog, doch nichts schien zu wirken. Aber mit letzter Kraft schaffte ich es schließlich mich ein letztes Mal loszureißen:

Mit heiserer Stimme rief ich nach meinem Herren. Ich schrie seinen Namen so laut ich nur konnte! Dennoch gab niemand antwort. Kein Laut war zu hören, außer meiner eigenen Stimme. Heiße Tränen rannen meine brennenden Wangen hinunter, als ich die Augen schloss. Das alles konnte doch nur ein schrecklicher Albtraum sein. Dies war die einzige Erklärung, auf welche ich mich einlassen wollte! Wenn ich die Augen wieder öffnete, war ich bestimmt wieder zurück in der modrigen Hütte, nahe Central City; zurück an der Seite meines Herren! Darauf hoffend kniff ich meine Augen noch fester zusammen.

Mit schnell gehendem Atem schlug ich die Augenlider auf unf erblickte ihn endlich! Hastig streckte ich die Arme aus, umschlang die starken Schultern meines Prinzen, welcher ebenso seine Arme um mich gelegt hatte und meinen Körper dicht an seinen drückte. Tatsächlich! Ich war zurück. Drückte mich an den jungen Herren.

>>Ling...<<, entfloh es meinen Lippen, als er mir ein aufmunterndes Lächeln schenkte.

>>Schon gut.<<, wisperte er mich zu, >>Du hast nur schlecht geträumt. Aber jetzt ist es vorbei.<<.

Mit diesen Worten strich er mir das verschwitzte Haar von der Stirn, sah mir in die erschöpften Augen und berührte meine Wange zärtlich mit seinen zittrigen Lippen. Ja, es war vorbei.

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Anmerkung der Autorin: Keine. Obwohl... lasst mich einen Augenblick ausrasten, weil Lan Fan ihn in meiner Geschichte 'Ling' nannte! *ausrast*. Moment mal?! Warum fangirle ich wegen einer Story, die ICH geschrieben habe??? Ach - vergesst es einfach! Ab sofort ist das hier auch keine Anmerkung mehr! Ich halte den Mund :x!

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Yumea

Beitrag Di Okt 05, 2010 9:10 pm von Yumea

*Schon gelesen hat* Ich finds nach wie vor toll!! Ich mag Ling (:

Rhage

Beitrag Mi Okt 13, 2010 7:30 am von Rhage

erinnert mich ma dran, dass zu lesen x.x

Thyrael

Beitrag Mi Okt 13, 2010 11:11 am von Thyrael

Rhage schrieb:erinnert mich ma dran, dass zu lesen x.x
hehe...sollt ich auch wohl mal machen.... *blush*

Tamamo

Beitrag Do Nov 11, 2010 1:43 am von Tamamo

Ärsche ôo

Rhage

Beitrag Fr Nov 12, 2010 8:23 am von Rhage

nasenbluten vergötternd yaaaaaaa~y ♥

zwei daumen!
Ich hoff, das reicht als Anmerkung meinerseits XP

Thyrael

Beitrag Fr Nov 12, 2010 11:55 am von Thyrael

awwwwwww~
Die Geschichte ist toll *_*
hasu gut gemacht *pat*

Yumea

Beitrag Fr März 11, 2011 8:17 pm von Yumea

Rhage schrieb: nasenbluten vergötternd yaaaaaaa~y ♥

zwei daumen!
Ich hoff, das reicht als Anmerkung meinerseits XP

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