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Gegen alle Vernunft

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1Gegen alle Vernunft Empty Gegen alle Vernunft Di März 15, 2011 7:40 pm

Yumea

Yumea
Admin

Soooo~ ich habe mal wieder eine kleine Geschichte geschrieben und hoffe ihr lest sie und dass sie euch gefällt^^.

Ein Monatsstart wie jeder andere: Die Tasche war bis oben gefüllt mit Rechnungen, Mahnungen und Gerichtseinladungen. Die Menschen wären bereit gewesen, ihre Briefkästen zu verkleben, zu verschließen und Bretter an sie zu nageln, nur damit diese besagten und allseits gehassten Briefe nicht zu ihnen gelangten. Aber Souci machte ihren Dienst mit Liebe. Sie knickte die Briefe nicht und wenn Umschläge zu groß für den Kasten waren, klingelte sie an der Tür und überreichte die Post an die Empfänger, wenn es nötig war. Man konnte nicht sagen, dass sie ihre Arbeit liebte, aber sie tat sie schon seit über zwanzig Jahren nun in dem kleinen Dorf, in dem ihre Familie seit Jahren lebte. Es gehörte quasi zu ihr, jeden Tag die Briefe an die Bewohner der Kleinstadt zu liefern. Auch war sie allerseits bekannt, jeder grüßte sie, wenn sie durch die Straßen lief, bekleidet mit ihrem gelben Hut und ihrer gelben Tasche über der Schulter hängend. Sie war zufrieden mit ihrem Job. Zwar verdiente sie nicht so gut wie ein Anwalt, ein Richter oder der Direktor der kleinen Grundschule, jedoch war sie durchaus zufrieden mit dem, was sie tat.
Wie gesagt, es war ein Monatsstart wie jeder andere. Zumindest fast. Vor einigen Monaten war ein kleines Haus am Rande der Stadt frei geworden, weil die alte Dame, die dieses Haus bewohnte, zu ihrer Familie gezogen war, weil sie zu schwach geworden war, um für sich selbst zu sorgen. Das Haus stand nicht lange leer, was Souci mehr als nur verblüffte. Die kleine Stadt war nicht sehr bekannt, deshalb stutzte sie gehörig, als sie vor einer Woche Umzugswagen durch die Stadt zum kleinen Haus fuhren sah. Neugierig wie sie war, ging sie zum Haus um zu sehen, wem sie demnächst die Post bringen würde. Und obwohl Souci mit ihren 39 Jahren eine gestandene Frau war, wurde sie rot wie eine Tomate und ihr Herz machte einen kleinen Sprung, als sie den vermutlichen neuen Dorfbewohner sah: Ein gutaussehender Mann, wie sie fand, mit bräunlichem, leicht ergrautem Haar und einem kleinen Bart am Kinn. Er trug eine edle Hose und ein leicht geöffnetes Hemd. Souci ertappte sich dabei, wie sie ihn förmlich anstarrte und wurde sofort wieder rot. Sie wollte sich umdrehen und gehen, als der Mann sie plötzlich ansprach. >>Hallo!<<, sagte er zu ihr. Sie dreht sich um und grüßte zurück. Eigentlich wollte sie verschwinden, denn seine Aufmerksamkeit ließ ihr noch mehr Schamesröte ins Gesicht steigen, als sie wahrscheinlich sowieso schon hatte. So begann es, dass die beiden sich unterhielten. Anfangs fühlte sich Souci unwohl, jedoch mit der Zeit wurde sie immer offener und lachte mit dem Herrn, dessen Name scheinbar Couras war. Er war von fern zu kommen, er sprach mit Dialekt, sodass Souci Probleme hatte, ihn zu verstehen. Aber nach einiger Zeit verstanden die beiden sich prächtig und Souci merkte sofort, dass er anders war als die Männer, die im Dorf wohnten. Mit ihm schien die Sonne noch mehr zu strahlen, die Blumen noch mehr zu blühen.
Einige Wochen waren vergangen und jeden Tag ging Souci an Couras' Haus vorbei, nur um ihn zu sehen, selbst wenn sie keine Post für sie hatte. Jedoch bekam er Post. Schön gefaltete, nach Pafrüm duftende Briefe, wahrscheinlich von Frauenhand geschrieben, die Schrift war sauber und deutlich, wirkte so, als habe sich der Schreiber viel Mühe gegeben. Ungefähr zwei Briefe pro Woche bekam er, immer von der gleichen Hand geschrieben, immer der gleiche Duft, immer die gleiche Schrift und immer das Briefpapier mit den lilanen Tulpen. Souci war traurig und wütend zugleich, jedes Mal wenn sie einen dieser Briefe austragen musste. Couras hingegen freute sich jedes Mal über diesen Brief. Abends, wenn Souci am Fenster saß und nach draußen schaute, fragte sie sich, warum dieser Mann ihr Herz so schnell erobert hatte. Das hatte lange kein Mann mehr geschafft. Sie war weder verheiratet gewesen noch hatte sie Kinder und bis auf einige kurze Romanzen gab es in ihrem Liebesbuch nicht viel zu lesen.
Eines Tages, Souci war gerade im örtlichen Postamt und sortierte die Briefe, fiel ihr wieder einer dieser Briefe in die Hände. Lila Tulpen, der Duft. Es war ihr zu viel. Sie nahm das Briefmesser und öffnete den Brief, faltete ihn lieblos auseinander und las die mit viel Leidenschaft verfassten Worte. Tränen liefen über ihre Wangen, als sie den Brief zur Seite legte. Seine Frau. Er hatte eine Frau. Und zwei Kinder. Eine Familie, die darauf wartete, dass das Haus fertig wurde, damit sie zu ihm ziehen konnten. Souci fühlte sich dreckig. So dreckig, wie sie sich lange nicht gefühlt hatte.
Auch die nächsten Briefe, die für Couras ankamen behielt sie ein, sie verbrannte sie in ihrem Ofen. Einen nach dem anderen. Sie hasste sich selbst dafür, jedoch war die Sehnsucht nach Couras stärker als jeder Hass. Sie mied seine Aufmerksamkeit nun, brachte nur noch die Briefe vorbei. Knickt Umschläge in der Mitte und quetschte sie in den Briefkasten, bloß, damit sie ihm nicht begegnen musste. Er bemerkte scheinbar nicht, wie weh er ihr tat, als er eines Tages in das Postamt kam und sagte >>Souci, ich, ähm, habe eine Frage an Sie.<< Er fragte sie, ob für ihn keine Briefe mehr ankamen, denn, alle anderen Briefe kamen an, nur nicht die seiner Frau. Er erzählte von seiner Frau und seinen beiden Kindern, zeigte ihr Fotos und lachte, als er sagte, dass die Kinder es kaum erwarten konnten, wenn sie nächsten Monat endlich zu ihm kommen würden. Souci hingegen wollte diese Vorstellung aus ihrem Kopf vertreiben, versuchte sie wegzuwischen wie Kreide mit einem Schwamm. Sie lächelte jedoch nur und sagte >>Nein, tut mir Leid. Es sind keine Briefe angekommen. Ich werde mich mal mit der Zentrale in Verbindung setzen. Es muss irgend ein Problem gegeben haben. Ich bin sicher, dass sie bald wieder Briefe empfangen können.<< Couras bedankte sich und ging.
Der nächste Monatsbeginn war gekommen und die ganze Stadt war in Aufruhr, als sie erfuhren, dass eine studierte Doktorin in die Stadt ziehen würde. Alle außer Souci. Sie trug weiter ihre Briefe aus und mied jeden Kontakt zu anderen, sie fühlte sich schlecht. Dann war der Tag gekommen. Sie beobachtete die Ankunft der Frau und der Kinder. Es waren wunderhübsche Kinder, wie der Vater. Sie freuten sich und Couras umarmte sie, die Kinder sowie auch seine Frau. Souci wünschte sich, auch sie würde nur ein Mal in seinen Armen liegen können. Gerade, als sie wieder gehen wollte, sie wollte einen Kuchen backen und diesen alleine essen, nur aus Frust, rief Couras nach ihr. Er musste sie entdeckt haben. Sie zuckte zusammen, drehte sich um und winkte freundlich, dann machte sie auf dem Absatz kehrt und wollte gehen, doch Couras kam angerannt.
Er nahm ihre Hand und zog sie zu seinem Haus. Er war total aufgebracht, wie ein kleiner Junge, was ihn unheimlich liebenswert machte, fand Souci. Sie starrte die ganze Zeit auf seine starke Hand, welche ihre umfasste. Sie träumte. Als er ihre Hand jedoch los ließ, wachte sie schlagartig auf. Er stellte ihr seine Frau Emilie und seine beiden Kinder vor. Emilie lächelte freundlich, sodass sich ihre Augen in Falten legten und sagte >>Sie müssen Souci sein! Couras hat mir schon einiges von Ihnen erzählt!<< verstohlen blickte Souci zu Couras herüber, welcher verlegen lächelte und sagte >>Schatz, musst du das erwähnen?<< Dann kratzte er sich am Kopf und nahm seine Frau hoch. Er drehte sich um und sagte zu Souci >>Ich denke, wir werden uns sehen! Jetzt müssen meine Kinder und meine Frau erst ein Mal etwas essen. Die lange Fahrt hat sie bestimmt hungrig gemacht. Und schließlich bin ich Koch!<< Seine Frau lachte und verabschiedete sich von ihr, dann waren sie verschwunden.
Er war Koch. Und seine Frau war so liebenswürdig. Wie absurd es doch von Souci gewesen war, die Briefe einzubehalten, nur damit sie glücklich war. Nun, da sie die Wahrheit kannte, würde sie sich wieder dem zuwenden, was sie am besten konnte: Die Post verteilen. Sie würde die Post wieder mit Liebe verteilen und ihn nur noch aus der Nähe beobachten. Und lieben.

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2Gegen alle Vernunft Empty Re: Gegen alle Vernunft Mo März 21, 2011 2:50 pm

Rhage

Rhage

Wie süß,mir gefällts sehr gut, sin zwar paar Kleinigkeiten uz bemängeln, aber darüber seh ich gerne Weg. Ich hoff, man bekommt noch mehr von dir zu lesen. entzückt

3Gegen alle Vernunft Empty Re: Gegen alle Vernunft Mo März 21, 2011 6:16 pm

Yumea

Yumea
Admin

Mit Sicherheit^^ wenn ich mal wieder Bock hab, was zu machen, dann stell ich's hier auf jeden Fall rein! Mich freut es, dass es dir gefällt ^^. Jaaa... im Nachhinein gefallen mir auch einige Passagen nicht mehr so gut aber naja. Macht ja nüscht XD
Danke auf jeden Fall! fröhlich

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